Absolute Schande zur Primetime
Eigentlich hatte ich bei diesem Spiel ein gutes Gefühl, die 49ers standen ohne QB1, Tight End1 und Wide Receiver 1-3 da, perfekt um endlich mal wieder gegen San Francisco zu gewinnen und Platz 1 in der NFC West einzunehmen...
Aber nein, dank der soften Defense der Rams sahen Mac Jones und Kendrick Bouren wie die Wiedergeburt von Montana und Rice aus - die Rams konnten nicht aufhören, sich selbst ins Knie zu schießen. Zwischen Fumbles und geblockten Kicks haben die 49ers am Ende in Overtime gewonnen.
Final. pic.twitter.com/cIpkVJAua4
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 3, 2025
Spielverlauf
Das erste Quarter war aus Rams-Sicht absolut langweilig, die 49ers begannen mit dem Ball und konnten sich - wie in fast jedem ihrer Drives -langsam, aber sicher, zu einem Mac Jones Passing Touchdown vorarbeiten. Dies konnten sie nach einem kurzen Rams Drive, welcher durch einen Bryce Huff Sack beendet wurde, wiederholen. Beim zweiten Mal ging der Pass nicht auf WR Jake Tonges sondern auf CMC für eine 14-0 Führung.
In ihrem zweiten Drive kamen die Rams zumindest kurz vor die Red Zone, nur um das Angriffsrecht durch einen schlechten Pitch von Stafford an Corum, den die 49ers recovern konnte, zu verlieren... Technisch gesehen ein Fumble für Stafford.
Glücklicherweise gingen die 9ers ohne Punkte durch diesen Turnover vom Feld und die Rams konnten kurz vor der 2 Minute Warning mit einem Stafford auf Williams Touchdown auch ihre ersten Punkte aufs Board bringen.
Leider konnte Mac Jones die Niners mit ein paar schnellen Pässen noch einmal in Position bringen, um mit einem Field Goal und dem Punktestand von 17 zu 7 in die Halbzeit zu gehen.
Nach der Pause hatten die Rams zwar Ballbesitz, aber konnten nach mehreren Incompletions nur mit einem Punt vom Feld gehen. Immerhin konnte die Defense durch gute Run D San Francisco nur bei einem Field Goal halten, die damit ihre Führung auf 20-7 ausbauten. Durch einen Tiefen Catch von Tutu Atwell kamen die Rams zum zweiten Mal an diesem Abend in die Red Zone und schlossen den Drive mit einem Touchdown auf Puka Nacua ab. Dies konnte Stafford dann nach einem kurzen Drive von San Francisco auch wiederholen, dieses Mal auf Kyren Williams, um zu Beginn des letzten Viertels mit den 9ers gleich zu ziehen. Die Führung blieb den Rams leider aufgrund eines geblockten Extrapunktes verwehrt. Dem folgten jeweils ein 3&Out beider Teams und ein weiteres San Francisco Field Goal. Kurz vor der 2 Minute Warning konnte Kyren Williams die Rams an die 3 Yard Line laufen und viele Rams Fans hatten bereits Visionen vom großen Comeback und der Ersten Führung des Spiels, jedoch entwickelte Williams nach seinem extrem guten 20 Yard Run wieder Butterfinger und verlor den Ball an der 1 Yard Linie, als er getackelt wurde. Die Run D konnte tatsächlich 3 minimale Runs von CMC erzwingen und Stafford bekam mit 42 Sekunden noch einmal die Chance ein letztes Mal in der regulären Spielzeit anzugreifen. Diese nutze er effizient und Joshua Karty konnte den Spielstand ausgleichen und das Spiel mit 23-23 in die Overtime kicken. Die Rams gewannen den Coin Toss und entschieden sich dafür, San Francisco das erste Angriffsrecht unter den neuen Overtime Regeln zukommen zu lassen. Dieses beendeten sie mit einem Field Goal und die Rams waren gezwungen, nachzuziehen. Nach 5 jeweils kurzen Pässen fanden sich die Rams mit 4 Minuten auf der Uhr bei viertem und eins tief in der San Francisco Red Zone an der 11 Yard Linie. mit einem Field Goal wäre das best Case Szenario vermutlich ein Tie, also hat eigentlich jeder die Entscheidung von Sean McVay verstanden dafür zu gehen... Deutlich kontroverser jedoch war die Entscheidung den Ball aus Comeback König Staffords Händen zu nehmen. Nach dem gescheiterten QB Sneak letzte Woche entschied man sich für einen Kyren Williams Run... Ohne Gain... Spielende, Heartbreak Rams, Sieg San Francisco.Our ball after the break. pic.twitter.com/Sds1JiFfoo
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 3, 2025
Was lief gut?
Rookie Terrence Ferguson hatte seinen ersten Einsatz der Saison und konnte, trotz nur 4 Snaps direkt mit einem beeindruckenden Deep Catch überzeugen und glänzt mit dem höchsten PFF Grade der Rams. Das macht Lust auf mehr vom jungen Tight End.
Ansonsten haben Stafford und Puka wie die selbe gut geölte Maschine funktioniert, die man inzwischen von den beiden kennt. 10 Receptions bei 12 Targets für 85 Yards und einen Touchdown halten Nacua weiterhin auf Kurs für den All Time Receiving Yards Rekord.
Was lief nicht so gut?
Kann ich hier einfach Defense und Special Teams schreiben? Nein, wirklich nicht?! Schade...
Aber lasst uns dieses Debakel mal ein wenig aufdröseln. Die Defense hat das ganze Spiel passiv und mit Angst gespielt, Angst vorm Big Play und deshalb wurde grundsätzlich weit von der Line of Scrimmage entfernte Zone Coverage gespielt.
Das hat zwar in der Run Defense gut funktioniert, die die 9ers zu 2,2 Yards pro Attempt gezwungen hat, aber im Passing Game Completion nach Completion zugelassen hat und Mac Jones und ein Squad aus zu ihren besten Zeiten WR3s nach belieben das Feld herunter zu dinken und dunken. Ob man einfach den Cornerbacks nicht vertraut oder doch so viel Angst vor einem Deep Pass hatte (der nie kam) wird nur Chris Shula beantworten können.
Nicht vergessen können wir ebenfalls das Full Blown Special Teams Problem, 2 geblockte Kicks in 2 Wochen sind einfach zu viel. Und es ist nicht mal Kicker Joshua Kartys Schuld, denn die fehlende Protection ist wirklich nicht sein Fehler.
Play of the Game
Der erste Catch von Rookie Tight End Terrence Ferguson
First career reception for T-Ferg is a GEM!
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 3, 2025
📺 @NFLonPrime | #RamsHouse pic.twitter.com/YaGbBGu0WZ
Player of the Match
Der Mann mit den inzwischen achtmeisten Completions (in der NFL): Matthew Stafford mit 389 Yards und 3 Touchdownpässen.
Complete QB. 🫡 pic.twitter.com/gTIxavrJQ4
— Los Angeles Rams (@RamsNFL) October 3, 2025
Fazit
Kyle Shanahan bleibt das Kryptonit der Rams, aber ihr größter Gegner bleiben die Rams selbst.
Die Wahl zwischen einem RB, der wegen seinen Steinhänden nicht fangen kann und einem, der ein dauerhaftes Fumble Problem hat wird weiterhin schwierig bleiben. Das Special Teams Protection Problem MUSS gelöst werden.
Die Rams stehen am Ende der Woche im schlimmsten Fall am Ende der NFC West. Hoffentlich stehen die Baltimore Ravens nächste Woche immer noch ohne Starting QB Lamar Jackson dar. Aber die Rams haben ja erfolgreich gezeigt, dass das alleine nichts heißen muss.